Pädagogisches Konzept

 

Romuald Noll verfolgt in seiner Arbeit mit jungen Künstlern ein ganzheitliches pädagogisches Ideal. Klavierspiel soll als eine, nicht die Disziplin des Musikertums verstanden werden, und es soll als Teil einer gelingenden Persönlichkeitsentwicklung heranreifen und das Leben glücklicher machen. Am Instrument geht es daher um eine freie, leidenschaftliche Entfaltung und letztlich darum, Mut, Selbstbewusstsein und das technische Können zu entwickeln, eigene, individuelle und originelle Interpretationen aufzubauen, die freilich auf den Grundlagen der überlieferten Quellenlage aufbauen müssen. Die Schüler*innen sollen er bzw. sie selbst sein und bleiben.

Die technische Arbeit ist daher von Anfang an eingebunden in die Darstellung des Klanges, so dass ein Spielsystem aufgebaut wird, in dem künstlerische Vision und und körperliche Umsetzung eins werden.
Nahezu wöchentliche Probebühnen fördern den Austausch ebenso wie die regelmässige kammermusikalische Arbeit und verhindern die "solistische Isolation".

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Die Einflüsse seiner eigenen Lehrer sind in Romuald Nolls künstlerischen Ansätzen lebendig. Über Rudolf Dennemarck gibt die deutsche Schule Impulse, über Hans Leygraf jene, die auf Theodor Leschetitzki zurückgehen. Leschetitzki gründete mit Anton Rubinstein das St. Petersburger Konservatorium und gilt mit Nikolai Rubinstein als Begründer der russischen Schule. Er war Lehrer von Anna Hirzel Langenhan, diese widerum Lehrerin von Hans Leygraf.

Leschetitzki, neben Liszt der bedeutendste Pädagoge des 19. Jahrhunderts, war Schüler von Czerny - und Czerny der Schüler Beethovens.